Miklos Horthy

differenzbesteuert

Miklós Horthy (1868–1957) war ein ungarischer Admiral und Politiker, der die Geschicke Ungarns in einer der turbulentesten Phasen des 20. Jahrhunderts lenkte. Er ist vor allem als Reichsverweser oder Regent des Königreichs Ungarn bekannt, eine Position, die er von 1920 bis 1944 innehatte.

Nach einer erfolgreichen Karriere als Oberbefehlshaber der österreichisch-ungarischen Marine wurde Horthy nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und den darauffolgenden politischen Wirren in Ungarn zu einer zentralen Figur. 1920 wurde er zum Reichsverweser gewählt und stellte die Monarchie symbolisch wieder her, obwohl Ungarn in der Praxis eine Republik war. Seine Herrschaft war autoritär und konservativ und hatte das Ziel, die durch den Vertrag von Trianon verlorenen Gebiete Ungarns zurückzugewinnen.

Im Zweiten Weltkrieg verbündete sich Ungarn unter Horthys Führung mit dem nationalsozialistischen Deutschland, in der Hoffnung, die verlorenen Gebiete zurückzubaufen. Obwohl er die jüdische Bevölkerung schützte und später versuchte, Ungarn aus dem Krieg zu führen, gelang dies nicht. 1944 wurde er von den Deutschen abgesetzt und verhaftet. Nach dem Krieg lebte er im Exil in Portugal.

Horthys Erbe ist bis heute sehr umstritten. Während einige ihn als den Führer sehen, der das Land nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs stabilisierte, kritisieren andere seine autoritäre Herrschaft und die Verstrickung Ungarns in den Holocaust.