Deak Ferenc

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Ferenc Deák (1803–1876) war ein ungarischer Jurist, Politiker und Staatsmann, der als zentrale Figur in der Geschichte Ungarns gilt. Er wird oft als "der Weise der Nation" bezeichnet, da er durch seine ruhige und bedachte Art eine entscheidende Rolle bei der Beilegung der Konflikte zwischen Ungarn und dem habsburgischen Kaiserhaus spielte.

Während der Reformzeit trat Deák als gemäßigter Liberaler auf. Im Gegensatz zu den radikaleren Forderungen Lajos Kossuths setzte er sich für einen rechtmäßigen und friedlichen Wandel ein und plädierte dafür, die nationalen Interessen im Rahmen des bestehenden Rechts zu verteidigen. Nach der Niederlage der Revolution von 1848/49 wurde er zum Führer des passiven Widerstands gegen die habsburgische Herrschaft. Er zog sich aus der Politik zurück, solange die Verfassung Ungarns außer Kraft gesetzt war.

Sein größtes Verdienst ist die entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung des österreichisch-ungarischen Ausgleichs von 1867. Durch seine geschickten Verhandlungen wurde er zum Architekten der politischen Lösung, die zur Gründung der Doppelmonarchie führte. Ungarn erhielt dabei weitreichende Autonomie, eine eigene Verfassung und ein eigenes Parlament, während es mit Österreich durch eine gemeinsame Monarchie, eine gemeinsame Armee und eine gemeinsame Außenpolitik verbunden blieb. Deák ist in Ungarn eine der meistverehrten Persönlichkeiten, die für ihre Weisheit und die Fähigkeit, durch Diplomatie eine tragfähige politische Lösung zu finden, in Erinnerung bleibt.